Quelle: Die Chronik des Kreises Müllheim, Autoren; Edmund Stächele und Dr. Walter Fauler, Überarb.: André Lay

Geographie:

Rheinweiler war die südlichste Gemeinde im Landkreis Müllheim im Bereich des Rheintales und zählte 1967 620 Einwohner, 2009 sind es 1030 Einwohner. Es liegt 223 – 320 m über dem Meeresspiegel auf einem dem Rhein am weitesten vorgeschobenen Sporn der Vorbergzone, die hier auf eine Folge von Süßwasserbalken, Mergeln und Kalksandstein besteht. Diese Erdschichten gehören zur Zone der bunten Mergel des Sannoisien (Tertiär). Tektonisch liegt Rheinweiler am Nordabbruch der Blansinger Tafel (Isteiner Klotz) zum Bamlacher Graben hin, in dem die Thermalquelle von Bellingen erbohrt wurde. Hier fand man auch einen prähistorischen Urnenfriedhof aus der jüngeren Bronzezeit, zu denen sich noch später festgestellte alemannisch-fränkische Reihengräber gesellten.

Die Gemarkungsfläche umfasst 263 ha, davon sind 171 ha Ackerland, 49 ha Wiesen und 13 ha Rebland, 10 ha Wald und 21 ha Ödland. Einen beachtlichen Teil der Gemarkungsfläche nimmt der Raum ein, der dem öffentlichen Verkehr mit 30 ha zur Verfügung gestellt wurde.

49 Namen bezeichnen die in der Gemarkung liegenden Gewanne.

Die Gemarkung wird von 3 Verkehrsadern, der Bundesbahn Basel – Frankfurt, der gleichnamigen Autobahn sowie dem Rheinsträßchen durchquert; hinzu kommt der Rhein, dessen Mitte heute die Grenze zu Frankreich bildet. Durch den Bau des Rheinseitenkanals hat der Rhein als Verkehrsader für seinen oberen Verlauf keine Bedeutung mehr. Nichts ist hier noch von seiner früheren Schönheit und Kraft vorhanden.

Wappen:

Rheinweiler Wappen

Rheinweiler Wappen

Im gespaltenen Schild vorne in Gold auf grünem Boden ein grüner Weinstock mit blauen Trauben, hinten in Silber ein gestürzter schwarzer Adler. Das Motiv wurde schon 1823 benutzt. Das jetzige Wappen stammt aus dem Jahre 1904.

 

 

 

Geschichte:

Als „Villa que vocatur Riiwillere“ ist Rheinweiler im Jahre 1097 im Basler Urkundenbuch (Band 1, Seite 6) das erste Mal urkundlich erwähnt. Dies wiederholte sich in den Jahren 1102 bis 1196 bzw. 1446 noch mehrere Male. Josef Bader vermutet, dass das Vilare in der Betberger Urkunde vom Jahre 789 (Lorsch) Rheinweiler sein könnte. Die Herren von Kaltenbach, die Gründer von Bürgeln, waren auch einmal Besitzer des Kirchenwidums in Rheinweiler und vermachten einen Teil des Zehnten der Kirche St. Johann in Bürgeln. Einen großen Teil des Zehnten hatte das Kloster St. Alban in Basel gleich nach seiner Gründung (1082) sowie das Kloster St. Ulrich an der Möhlin (1087). Auch das Kloster St. Blasien (1113) kam in den Besitz eines Teiles des Zehnten von Rheinweiler.

Diese Klöster, wie auch Beromünster in der Schweiz, gelangten durch Schenkungen der ehemaligen adligen Besitzer bei Eintritt ihrer Söhne in das Kloster, in den Besitz der Zehntteile. Kleinere Teile am Zehnten hatte auch die spätere Pfarrei Bamlach, Die bis ende der 1990ziger Jahre Pfarrei von Rheinweiler war. Früher muss Rheinweiler eine selbständige Pfarrei gewesen sein, denn wir kennen einen Reinerus plebanus in Rinwilr (1258), ebenso einen ecclesia Rinwile in decanatu Fiurbach 1275 (lib. dec. FDA 1,210). Erst mit dem Jahre 1417 taucht der Name „sant Niclaus cappelle ze Rinwilr“ im Zusammenhang mit Bürgeln auf. Der heilige Nikolaus ist der Patron der Fischer und Schiffer, von denen zur damaligen Zeit noch viele in Rheinweiler ansässig waren.

Das Dorf mit Gericht, Zwing und Bann war einst königliches Besitztum, welches als Reichslehen Ende des 14. Jahrhunderts in den Besitz der reichen Basler Patrizierfamilie von Schaler gelangte. Nach einem Kaufbrief vom 24.April 1417 verkaufte der Edelknecht Junker Hermann Schaler mit Konsens seines Vetters Peter und Klaus Ulrich Schaler mit lehensherrlicher Bewilligung des Kaisers an Ritter Johann Ludemann von Rotberg seinen halben Teil und alle Rechte an den beiden Dörfern Bamlach und Rheinweiler. 1434 verkaufte auch Junker Klaus Ulrich Schaler seinen halben Teil an den Ritter Bernhard von Rotberg.

Die Vorfahren der Familie von Rotberg stammen aus der Schweiz und sind benannt nach der Burg Rotberg, die heute eine Jugendherberge ist. Hans Jakob I. von Rotberg, Sohn des Arnold von Rotberg, siedelte 1516 von Basel nach Rheinweiler über und übernahm als Herr zu Bamlach und Rheinweiler diese Herrschaft. Im Jahre 1676 wurde das Schloss mit dem ganzen Dorf von französischen Truppen niedergebrannt.

Über 400 Jahre war die Herrschaft im Besitz dieser Familie. Ihr Schloss, bestehend aus einem Wohnhaus, Kapelle, Wirtschaft und Garten, das mit einer Mauer umgeben war, war ebenfalls ein Reichslehen, das später in den Eigenbesitz der Familie gelangte.

Nach dem ersten Weltkrieg ging das Schloss an den Landkreis Lörrach über, der es als Altersheim einrichtete. 1939 kam das Altersheim in den Besitz des neugeschaffenen Landkreises Müllheim. Die Nikolauskapelle wurde 1949 vom Freiherrn Wolf Kurt von Rotberg der Gemeinde Rheinweiler übergeben. In der finden heute noch Gottesdienste statt.

Einer der größten Grundbesitzer in Rheinweiler war das Kloster St. Blasien, das sowohl durch den Besitz von Bürgeln als auch durch den der Weitenauer Propstei, Bürgler und Weitenauer Güter innehatte. Eine der 20 Häuser, die es im Jahre 1525 besaß, war der Weitenauer Hof, der um 1783 von Dietrich Wenk und Josef Dosenbach bewirtschaftet wurde. Diese zinsten für die 61 Morgen (Acker, Matten und Reben) zusammen 4 Malter Roggen, 4 Malter Haber und 6 Schilling Geld an das Kloster St. Blasien. Außerdem bezogen die Ortsherren von Rotberg noch 4 Saum Vogtsteuer Wein von diesem Weitenauer Hof. Auf seiner Hofreite steht heute das alte Schulhaus, das auch das Rathaus beherbergte.

Der Bürgler Hof muss in der Nähe gestanden haben.

Alte Rheinweiler Geschlechter sind: Dosenbach (14), Spohni (9), Wenk (8), Schulz (5), Schilling (5), Fräulin (3) und Schwarz (3). Jeder ihrer Höfe hatte früher an die 8 Morgen Acker, Wiesen und Reben. Es gab jedoch eine Menge Kleinbesitz, besonders Rebland. Rheinweiler hat heute noch 13 ha Reben in seiner Gemarkung.

Mit der Schaffung des Großherzogtums Baden (1806) und der Säkularisierung des Klosters St. Blasien, zu einer Zeit, in der Napoleon noch regierte, begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte Rheinweilers. Die sanktblasianischen Besitzungen in Rheinweiler gingen vorerst in den Besitz des badischen Staates über, wurden jedoch bald dem Privatbesitz übergeben.

Die grundherrschaftlichen Ämter, also auch das Amt der Herren von Rotberg, blieb zunächst bestehen. Erst 1819, nach Auflösung des Bezirks Kandern, wurde Rheinweiler dem Amtsbezirk Müllheim zugeteilt. Zu diesem Amt gehörte es 120 Jahre lang. 1939 kam es zum Landkreis Müllheim. Wo es bis zur Kreisreform am 1.Januar1973 blieb. Seit dem 1.1.1973 gehört Rheinweiler zum Landkreis Lörrach.1.Januar1975 wurde Rheinweiler in die Gesamtgemeinde Bad Bellingen eingemeindet.

Auf seinem Gut in Rheinweiler starb 1821 Jean, Graf von Rapp, der wegen seiner Verdienste in der Schlacht von Aspern zum General und Obersthofmeister befördert worden war. Seine Gemahlin vermachte der Gemeinde eine Stiftung.

Die Vorgänger der heutigen Bürgermeister waren die Vögte. Sie wurden vom Grundherrn von Rotberg eingesetzt. Nach 1832 (1. Badische Gemeindeordnung) wurden sie gewählt. Wir kennen einige Vogtsnamen aus der Zeit zwischen 1800 – 1832; es sind dies Bächlin, Wenk, Schulz, Wetzel, Stächele und Basler. Der erste auf 6 Jahre gewählte Bürgermeister war Johannes Basler (1832 – 1839). Unter Basler und dem nachfolgenden Bürgermeister Johannes Fräulin (1839 – 1845) wurde in Rheinweiler die Zehntablösung eingeleitet, die später Johannes Schöchlin (Küfermeister) als Bürgermeister zu ende führte (1845 – 1859). Unter Johannes Fräule wurde der Grenzvertrag Badens mit Frankreich 1840 abgeschloßen. Gleich danach nahm man die Rheinvermessung und dessen Korrektion in Angriff (Tulla). Dieser neue Rhein wurde 1918 die Grenze von Rheinweiler nach Frankreich. Hierbei verlor der Ort 12 ha Gelände, das einst badisch war und nun zum Elsaß kam. 1848 erfolgte der Bau der Eisenbahn Karlsruhe – Basel, die dicht am Ortskern vorbeiging. Von 1859 – 1869 leitete August Wenk als Bürgermeister die Gemeinde. Unter seiner Amtszeit wurde der Gesangsverein Eintracht gegründet (1864).1869 übernahm Johann Dossenbach das Amt des Bürgermeisters, das er bis 1888 innehatte. In den Jahren 1874/75 ließ er gegenüber dem alten Schulhaus das Rathaus erbauen. Das alte Schulhaus wurde von 1783 im Weitenauer Berain erwähnt. Dies zeigt, dass die Ortsherren von Rotberg und auch St. Blasien schon früh an einer Schule in Rheinweiler interessiert waren. Unter Bürgermeister Dossenbach gab es bereits eine Gemeinde-Krankenversicherung, die später in die allgemeine Krankenversicherung übergeleitet wurde. In den 1880er Jahren baute man besonders die Gemeindewege aus.

Vier Jahre, von 1888 – 1892, amtete der Sternenwirt Franz Josef Müller in Rheinweiler als Gemeindeoberhaupt, dem Johann Baptist Dossenbach von 1892 – 1908 als Bürgermeister folgte. Während seiner Amtsperiode wurde die Wasserversorgung in Rheinweiler geschaffen, die in den folgenden Jahrzehnten beachtlich erweitert wurde. Der Wirt Alfred Fräulin war von 1908 – 1919 Bürgermeister in Rheinweiler. Zwei Jahre nach seiner Amtsübernahme, 1910, wurde die erste elektrische Lichtleitung im Ort installiert. Auch ein Teil der Wasserleitung wurde verlegt. Der jahrhundertealte Fährbetrieb zwischen Rheinweiler und dem Elsass wurde während des Ersten Weltkrieges eingestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Zahl der Rheinweiler Schiffseigner weiter stark zurück und 1921 weist das Schiffsverzeichnis nur noch 4 Schiffseigner aus.

Ferdinand Wenk, der von 1919 – 1930 als Bürgermeister in Rheinweiler tätig war, bemühte sich erfolgreich um die Erweiterung des Strom- und Wasser-Versorgungsnetzes wie auch der Kanalisation. Unter seiner Förderung entstand auch der Fußball-Club, der 1920 einen Sportplatz erhielt. Von 1930 – 1933 amtete Alfred Dossenbach als Bürgermeister. Ernst Bächlin hatte das Amt des Bürgermeisters von 1933 – 1945 inne. Während seiner Amtsperiode wurde die Rebumlegung eingeleitet und zum Teil durchgeführt. Er war Mitbegründer der Winzergenossenschaft, deren Keller- und Geschäftsräume zunächst im Gasthaus zur Sonne gemietet werden konnten. Westwallbau und die Evakuierungen im 2. Weltkrieg stellten an ihn große Anforderungen.

Im 2.Weltkrieg wurde Rheinweiler bis zu 40 Prozent zerstört. Wegen der Frontnähe musste die Rheinweiler Bevölkerung dreimal evakuiert werden. Sie kam zunächst in die landeinwärts liegende Gemeinden. Später wurde Rheinweilers Bevölkerung nach Konstanz, Radolfzell und in die Gegen von Wertingen (Bayern) evakuiert. Beide Weltkriege forderten von der Rheinweiler Bevölkerung harte Opfer. So kehrten aus dem Ersten Weltkrieg 9 und aus dem Zweiten Weltkrieg 33 Rheinweiler Väter und Söhne nicht in ihr geliebtes Heimatdorf zurück.

Nach Kriegsende wurden unter Bürgermeister Karl Lacher, der von 1945 – 1948 amtete, die zerstörten Häuser und Wohnungen wieder instand gesetzt.

Mit der Wahl von Edmund Stächele im Jahre 1948 zum Bürgermeister begann eine Periode intensiver Aufbauarbeit. So wurde ein neues Baugebiet in Richtung Kleinkems erschlossen und eine neue Straße mit Wasserversorgung und Kanalisationsanschluß in eigener Regie gebaut. Rat- und Schulhaus, die durch Kriegseinwirkung stark beschädigt waren, wurden wieder instand gesetzt. Ein Gemeindehaus mit Kelterstation, Feuerwehrraum und zwei Wohnungen wurde 1953 errichtet.1953 gründete sich der Handharmonika-Club „Rheinklang“ Rheinweiler. 1954 folgte der Ausbau der Gruppenwasserversorgung Bellingen – Bamlach – Rheinweiler. Zu diesem Zweck wurde vom Hochbehälter Bamlach nach Rheinweiler eine Wasserleitung gebaut. Beim Bau der Bundesautobahn wurden 1957 mußten einige Häuser abgerissen. Für die betroffenen Familien wurde neues Baugelände im Gewann Huxmatten bereitgestellt. Um die Schulraumnot zu beseitigen, erfolgte 1960 der Bau einer dreiklassigen Volksschule mit Turnhalle. 1962 wurde das neue Rathaus mit zwei Lehrerwohnungen erbaut. Am 2.Juni 1962 wurde im Gasthaus zur Sonne der Turnverein Rheinweiler gegründet. Um den Mangel an Bauland zu beheben, wurde im Gewann Dürrenmatt-Hohlenweg und im Gewann Kapellengrün ein neues Siedlungsgebiet erschlossen. Mit dem Bau einer gemeindeeigenen Sammelkläranlage löste man 1964 die schwierige Abwässerfrage. 1967 wurde ein Kindergarten mit Wohnung für die Leiterin erstellt.

In den 1990ger Jahren entstand ein Gewerbegebiet im Kapellengrün, sowie ein Hartplatz für die inzwischen Fusionierten Fußballer, des FCR und FCB zur SpVgg Bamlach/Rheinweiler. Da die SpVgg zu gunsten der Feuerwehr und des Tennisclubs auf den Bamlacher Fußballplatz verzichtete. 2009 wurde das 1962 erbaute „neue„Rathaus wieder abgerissen. 2012 wurde die Mehrzweckhalle wieder abgerissen, damit nun das Schulhaus um weiter Klassenzimmer erweitert werd kann und dem Neubau einer Sporthalle.

Rheinweiler vor dem Autobahn-Bau:


Rheinweiler hat ein reges Vereinsleben, das in gleicher Weise kulturellen wie geselligen Zwecken dient. Bereits 1864
wurde der Gesangverein gegründet. 1920 folgte die Gründung des Fußball-Clubs. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1950 ins Leben gerufen. 1953 folgte die Gründung des Handharmonika-Clubs und 1962 schlossen sich die Rheinweiler Turner zu einem eigenen Turnverein zusammen.

» Für die Autobahn musste der Dorfkern weg
(veröffentlicht am Mi, 05. September 2012 auf badische-zeitung.de)

Historisch wichtige Ereignisse:

Im 1. Koalitionskrieg (1793) verhinderten hier Kaiserliche den Übertritt französischer Revolutionstruppen über den Rhein, und während der Befreiungskriege (1814) setze Teile der deutsch-russischen Armee hier über. Durch Beschuß wurde 1940/45 das Dorf zu 40% zerstört. Seit dem Kriegsende hat sich die Bevölkerung fast verdoppelt. Den Wiederaufbau krönt die Errichtung des neuen Schulhauses mit Turnhalle.

Ein weiteres Ereignis, wodurch Rheinweiler traurige Berühmtheit erlangte, geschah im Juli 1971 in Rheinweiler, als der „Schweiz- Express“ mit überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve entgleiste. Sieben Waggons und die Lokomotive stürzten eine Böschung hinab und begruben ein Einfamilienhaus unter sich. 23 Menschen wurden getötet, 121 verletzt.

noch mehr Interessantes zur Geschichte von Rheinweiler:
Quelle: unbekannt, aus privaten Sammlungen mit freundlicher Unterstützung von A. Wenk

Gasthaus „Zur Sonne“ um 1914.

Gasthaus Sonne

Gasthaus Sonne

Franz Joseph Wenk begann 1791 mit dem Bau. Im Jahre 1798 erhielt er das Schankrecht mit folgender Begründung: „Da im Dorfe Rheinweiler gegenwärtig kein Tafernwirth daselbst seine Gerechtsame (vererbliche und veräußerliche Nutzungsrechte) ausübt, dieses aber zum Besten der Reisenden um so notwendiger erachtet wird, als an diesem Orthe eine Haupt-Rheinüberfahrt vorhanden ist; so wird hiermit in dieser Rücksicht dem Bittsteller Franz Joseph Wen, Vogt, die angesuchte Taferngerechtsame unter Benennung zur Sonne mit deme erteilt, daß er die Taxe vierzig Gulden Rhein an diesseitige Amtskanzlei noch vor Aushändigung des Schildes entrichtet. Schliegen den 9ten August 1798, Freiherr von Rotbergliches Amt allda. Joseph Lederle“

Die Schiffahrt auf dem Rhein.

Rheinschiff

Rheinschiff

(Das Bild zeigt einen Raddampfer um 1913.) Die Schiffahrt auf dem Rhein hat eine 2000-jährige Geschichte. Als Handelsstraße wurde der Rhein schon von den Römern genutzt. Die Verbindung zwischen am Rhein gelegenen römischen Kastellen vermittelte eine große Rheinflotte (clssis Germanica). Schon frühzeitig fuhren Straßburger Schiffe bis zur Rheinmündung, und im 12. Jahrhundert erreichten Seeschiffe Köln. 1832 fuhr das erste Dampfschiff „Stadt Frankfurt von der Rheinmündung bis Basel. Im Universallexikon vom Grossherzogtum Baden von 1844 liest man: Rheinschiffe fahren auf der nämlichen Strecke, und der Verkehr mit Personen und Waren ist sehr bedeutend.

 

Rheinweiler, als der Rhein noch schiffbar war.

Rheinweiler vor dem Autobahn-Bau

Rheinweiler vor dem Autobahn-Bau

Das Bild zeigt das Schloß und das „Unterdorf“ noch vor der Verwüstung durch Beschuß im Laufe des Zweiten Weltkriegs, aber auch noch vor dem Bau der Autobahn (1958-59), die den Abriß des Unterdorfes nowendig machte, was viel Heimeligkeit und Idylles für immer zerstörte. Das Rheinschiff brachte sicherlich gerade Basler und Elsässische Gäste, die im Gasthaus „Zum Sternen“ frischen und saftigen Rheinfisch, wie Lachs, Forelle, Äschen oder Plötze in einer ruhigen gesegneten Landschaft un froher Runde beim „Gläsli Wii“ genießen wollten. Aufnahme vermutlich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg.